NABU-Pressedienst,
NABU Kreisverband Dieburg – Nr. 25/2015 –
25. Mai
2015
10 Jahre
Naturschutzscheune Reinheimer Teich
Am Pfingstsonntag
folgten mehr als 200 Besucher der Einladung des Arbeitskreises
Naturschutzscheune Reinheimer Teich, um das zehnjährige Jubiläum der
Naturschutzscheune zu feiern. Neben Reinheims Bürgermeister Karl Hartmann,
behördlichen Vertretern sowie den Landesvorsitzenden von Hessischer
Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) und Naturschutzbund
Deutschland (NABU) waren Sponsoren und zahlreiche Naturschützer zur
Feierstunde gekommen.
Nach einer kurzen
Begrüßung durch Vertreter der beteiligten Naturschutzverbände HGON und NABU,
Wolfgang Heimer und Lothar Jacob, ließ der Vorsitzende des Arbeitskreises
Naturschutzscheune Fritz Fornoff die letzten 10 Jahre Revue passieren. In
seiner Ansprache zeigte er einzelne Stationen des Projektverlaufes auf und
gab einige Anekdoten zum Besten. „Wir hatten immer viel mehr Ideen als wir
umsetzen konnten“, resümierte Fornoff, „aber wir haben doch Erstaunliches
geleistet“.
Was vor zehn Jahren mit
einer alten, von der Stadt Reinheim zur Verfügung gestellten Maschinenhalle
begann, ist heute ein mit Leben erfülltes Naturschutz-Informationszentrum.
Ideal am Rande des Naturschutzgebietes Reinheimer Teich gelegen, vermitteln
hier in der Naturschutzscheune viele ehrenamtliche Helfer aktuelle Aspekte
des Natur- und Umweltschutzes. Ob nun als Ausgangspunkt für naturkundliche
Exkursionen, Treffpunkt zu ornithologischen Beobachtungen, als grünes
Klassenzimmer oder als Domizil für verschiedene Ausstellungen, immer steht
die Naturschutzscheune im Mittelpunkt der Aktivitäten. Viele Exponate in der
Scheune, Informationsbroschüren oder eine Tafel mit den aktuellen
Vogelbeobachtungen am Reinheimer Teich bieten den Besuchern an Sonn- und
Feiertagen von April bis Oktober ein lohnendes Ziel. Auch das Außengelände
rund um die Naturschutzscheune ist immer für eine kleine Erkundungstour
interessant. Hier lassen sich Libellen, Ringelnatter, Zauneidechsen,
Wasservögel und Frösche beobachten. Mit ein wenig Glück kann man die
Europäische Sumpfschildkröte beim Sonnenbad beobachten. Über dem Gelände
fliegen Turmfalken, Rohrweihen und Störche, um nur einige zu nennen.
„Es wäre nur schön", so
Jacob, "wenn wir noch mehr Aktionen für Schulen und Kindergärten vormittags
anbieten könnten. Leider lässt sich das mit dem Ehrenamt nicht immer
bewerkstelligen.“ Auch Bürgermeister Hartmann hob hervor, dass es nicht nur
einer attraktiven „Hülle“ bedarf, um aktiven Naturschutz zu betreiben,
sondern dass die Hülle, die in Form des fertig ausgebauten Infozentrums ja
zur Verfügung steht, auch mit Leben gefüllt sein muss. Er bezeichnete das
Projekt als „monumental“ und betonte, dass vor allem die vielen
ehrenamtlichen Helfer, die in der Naturschutzscheune engagierte
Naturschutzarbeit betreiben, mit ihrem Enthusiasmus ein Garant für den
Erfolg des Projektes darstellen.
Als weiterer Festredner
stellte Oliver Conz, Vorsitzender der HGON, heraus, wie wichtig die
Teamarbeit im Naturschutz ist und betonte die gute Zusammenarbeit von NABU
und HGON vor Ort. „Es ist wichtig“, so Conz, „dass der Naturschutz in der
breiten Bevölkerung verankert wird“. Gerhard Eppler,
NABU-Landesvorsitzender, ging in seiner Ansprache auf die Wichtigkeit des
Naturschutzes als Grundlage für alle Nachhaltigkeitsdiskussionen ein. Auch
er gratulierte den Aktiven in der Naturschutzscheune zu dem „Superprojekt“
und nannte den enormen Arbeitseifer aller Beteiligten als wichtigsten
Erfolgsfaktor.
Danach gab es zur
Stärkung ein schmackhaftes Büffet, das vom NABU-Spachbrücken unter Leitung
von Doris Fasterling aufgebaut wurde. Rückblickend auf zehn Jahre
erfolgreiche Naturschutzarbeit feierten der Arbeitskreis Naturschutzscheune
und die beteiligten Naturschutzverbände den ganzen Tag lang mit vielen
Gästen den ersten runden Geburtstag. Einige Meilensteine und viele
Höhepunkte waren in einer Posterausstellung zu sehen, daneben gab es weitere
Attraktionen wie Live-Bilder aus dem Turmfalkennest oder die Europäische
Sumpfschildkröte beim Sonnenbad. |