NABU-Pressedienst, NABU Kreisverband Dieburg, Nr. 46, 5. Oktober 2011:
Besucheransturm beim Kelterfest
Städtische
Veranstaltung „Rund um den Reinheimer Teich“ bringt Teichanlieger einander
näher – Viel Info, Spaß und gute Laune für Jung und Alt
Im Rahmen der
Städtischen Veranstaltung „Rund um den Reinheimer Teich“ hatte man sich
geeinigt, dass alle Teichanlieger wie Angler, Flieger, Jäger und
Naturschützer sich an dem Ort aktiv präsentieren, wo sich schon in den
letzten Jahren die Besucher immer stärker konzentriert hatten: An der
Naturschutzscheune (NRT).
Dass diese Entscheidung
richtig war, zeigte sich am überwältigenden Zuspruch zu dieser Veranstaltung
mit ca. 1.200 bis 1.300 Besuchern im Laufe des Tages.
Um elf Uhr eröffnete
Bürgermeister Hartmann offiziell die Veranstaltung und drückte seine Freude
darüber aus, dass heute die genannten Gruppen mit manchmal durchaus
kontroversen Interessen zur Zusammenarbeit und sachlicher Kommunikation
bereit sind, was über lange Zeit nicht möglich schien. Er forderte auf,
diesen Weg zum Wohle aller Beteiligten weiterzugehen.
Alsbald stellten sich
dann die ersten Hundertschaften von großen und kleinen Besuchern ein. Vor
der Scheune bildete sich ein ganzes „Fahrradmeer“. Alle sprachen dem von
Doris Fasterling geplanten und organisierten kulinarischen Angebot kräftig
zu und genossen so Eintopfvarianten, Kaffee und hausgebackenen Kuchen
verschiedenster Art.
Die gebotenen
Informationen der verschieden Ausstellungen über Fledermäuse, mehr als 45
Obstsorten, Nisthilfen für den Haus- oder Obst-Garten, wurden ebenso
genutzt, wie die Informationsstände der Angler mit einheimischen Fischen in
2 Aquarien, die Darstellung der Jagd mit Präparaten von z. B. Dachs, Fuchs
oder Feldhase, die nicht jeder schon einmal in Freiheit gesehen hat,
inclusive der notwendigen Maßnahmen und Geräte zur Rettung von Rehkitzen vor
den Mähmessern oder den Stand zur Vermittlung Naturerlebnissen in der Luft
bei den Fliegern. Viele interessierte Fragen führten immer wieder zu
angeregten Gesprächen mit den Besuchern. Ganz nebenbei waren die 3
friedlichen Jagdhunde immer wieder zum Streicheln und Schmusen gefragt.
Dem frischen Most, mit
dem unnachahmlichen Aroma wurde nach dem Motto: “Von der Kelter direkt in
den Schlund“ ausgiebig zugesprochen, so dass mehr als 15 Säcke vom
ungespritzten Hochstammobst verkeltert wurden.
Die Kinder kamen auch
nicht zu kurz: Das Feuchtgebiets-Diorama auf der Empore wollten manche
gleich "stürmen" um nahe genug an die Schlangen und Vögel heranzukommen und
der Baum mit dem Spiel "Such den Partner" war auch immer umlagert. Das
Helfen beim Äpfelwaschen und –musen mit Klaus Hillerich war ebenso
Anziehungspunkt, und der Barfußpfad, den Erich und Erltraut Simon auch
wieder "schlammig" gemacht hatten, war ein weitere Lustbringer für den
Nachwuchs.
Gerhard Fasterling
hatte bei seinem "Pfundsägen" auch gut zu tun. Von über 80 Teilnehmern hatte
Frau Dorothea Voß aus Groß-Umstadt das richtige Sägemaß: Ihr abgesägtes
Rundholz wog mit 502 Gramm nur 2 Gramm mehr und sie erhielt den 1. Preis:
Einen Geschenkkorb mit Doris Fasterlings Naturfrucht-Spezialitäten.
Beim Rundgang um den
Reinheimer Teich konnte Gerd Fischer vom Umweltamt ca. 50 Interessierte
begrüßen. Dabei informierte Fritz Fornoff zunächst über die Entstehung der
NRT und des Außengeländes. Gerd Fischer betonte am renaturierten Dilsbach
die Bemühungen, auch das Umfeld des NSG naturnäher zu gestalten, zumal die
gesamte Aue bis nach Groß-Zimmern als Vogelschutzgebiet von europäischem
Rang.ausgewiesen ist. Die markante Teichscheune mit dem Storchennest muss in
absehbarer Zeit stabilisiert werden, so Fischer.
Jürgen Klein von den
Reinheimer Anglern demonstrierte dann das sogen. Elektrofischen, das
gelegentlich zur Bestandskontrolle eingesetzt wird und räumte mit einer
falschen Vorstellung auf: Die Fische werden dabei nicht betäubt oder gar
getötet, sondern sie folgen ihrem eigenen Antrieb entsprechend dem
Elektrizitätsfluss und können so leicht mit dem Käscher aufgenommen werden.
Wieder freigelassen schwimmen sie sofort weiter.
Herr Bertrams von den
Fliegern erläuterte dann, welches Erlebnis Fliegen für die Menschen sein
kann und sicherte zu, dass vom Verein aus alles getan wird, um die Störungen
über dem Naturschutzgebiet zu vermeiden. Die zurückkommenden hungrigen
Wanderer fanden leider in der NRT keinen Kuchen mehr vor, der überraschend
hohe Zuspruch hatte alle Nahrungs-Quellen versiegen lassen.
Fritz Fornoff sagte zum
Schluss allen Helfern aus den NABU-Gruppen, und das waren sehr viele,
herzlichen Dank dafür, dass sie dem starken Ansturm standgehalten hatten und
wies dabei auch auf die neuen Herausforderungen für Jahresprogramm 2012 hin. |