NABU-Pressedienst, NABU
Kreisverband Dieburg, Nr. 38, 4. Okto 2010
Hecken und Streuobstwiesen
schmecken.
Theorie und Praxis
der Nutzung von Obst und Heckenfrüchten.
Unter dem Motto „Hecken
und Streuobstwiesen schmecken“ hatte die AG Naturschutzscheune (NRT) aus
NABU, HGON und „Förderwerk Natur“ zum diesjährigen Kelterfest eingeladen
„und Alle, Alle kamen“. Trotz vieler Veranstaltungen in Reinheim und
Umgebung kamen wieder schätzungsweise 800 bis 900 Besucher, darunter viele
Familien, die neben den angebotenen Kinderprogrammen auch die Gelegenheit zu
einem Picknick auf dem naturreichen Gelände der Scheune nutzten.
Die Wohltat der Sonne
nach vielen trüben Tagen verlockte die Besucher dazu, sie an den Tischen im
Freien zu genießen und sich dabei an den Köstlichkeiten aus der Natur
gütlich zu tun. Sei es der frisch gekelterte Most, die hausgebackenen
Kuchen, die deftigen Gemüse-Eintöpfe: Allen schmeckte es so vorzüglich, dass
die Vorräte bis am späteren Nachmittag alle aufgezehrt waren. Und das waren
z.B. beim Most immerhin ca. 250 Liter aus ca. einer halben Tonne
Hochstamm-Äpfeln. Doris Fasterling hatte mit ihrer Mannschaft wieder gut
vorbereitet und die Gäste versorgt. Auch ihre Köstlichkeiten aus den Hecken
waren immer von Interessenten umlagert, die auch mit Tipps zu Selbermachen
versorgt wurden. Die natürlichen Tischdekorationen wurden vielfach
bewundert.
In diesem „Ambiente“ fand
natürlich auch das Informations- und Unterhaltungsprogramm für Kinder und
Erwachsene reges Interesse:
Großen Erfolgt hatte
Winfried Plösser mit seiner Heckenrallye: über 20 Kinder folgten ihm,
teilweise als „Tausendfüßlerkette“, in die Hecken. Mit neuartigen
Becherlupen begutachteten sie Käfer, Schnecken, das große Heupferd und
Schmetterlinge. Mit einer „Diagnosekamera“ konnten sie, ohne sie zu öffnen,
in Nistkästen schauen, wo die Brutnester verschiedener Vogelarten zu sehen
waren aber auch eine Familie Gelbhalsmäuse entdeckt wurde. Die Kinder
konnten ihre Eindrücke von den Erlebnissen in der Natur auch am Maltisch mit
Unterstützung von Erltraut Simon, Yvonne Lücke und Franzi Müller festhalten
und mitnehmen.
Auch die erwachsenen
Besucher zeigten sich an den angebotenen Führungen sehr interessiert. Das
Thema Streuobst fand viele Interessenten und wurde dann von Dirk Diehls
Streuobst-Diorama auf der Empore der Scheune noch ergänzt. Dort riefen
täuschend echte Säugetier-, Amphibien- und Vogelnachbildungen Bewunderung
hervor, und machten die Bedeutung von Streuobstwiesen für die Artenvielfalt
sichtbar. Ergänzend dazu gab es eine Nistkastenausstellung, die ebenfalls
bei den generell sehr interessierten Besuchern Nachfrage auslöste.
Eine Heckenführung durch
Dr. Wolfgang Heimer und die Demonstration einer Heckenpflanzung am Steilufer
des neu angelegten Teiches durch Fritz Fornoff rundeten das Aktionsprogramm
ab.
Nachdem der Sieger des
Apfelkorbschätzspiels diesen Korb von Fritz Fornoff ausgehändigt bekam,
dankte letzterer den vielen Helfern und zog ein kurzes Resümee: Nach 5
Jahren NRT hat sich das Kelterfest am 3. Oktober fest bei den Menschen der
Umgebung etabliert. |