NABU-Pressedienst, NABU Kreisverband Dieburg, Nr. 45, 05. Oktober 2013:

Süßer Most floss in Strömen

Streuobstwiesen und Hecken: gut für Mensch und Natur -  Kelterfest an der NRT

Der Arbeitskreis Naturschutzscheune am Reinheimer Teich in NABU und HGON hatte am traditionellen Termin, wieder zum beliebten Kelterfest in die Naturschutzscheune (NRT) eingeladen, und Alle, Alle kamen.

Schon um 11.00 Uhr bei der Eröffnung kreuzten sich die letzten Handgriffe der Helfer an der Möblierung  und den Ausstellungen mit den ersten Besuchergruppen, viele mit dem Fahrrad. Der Maltisch für Kinder war schnell besetzt, und an der Obstausstellung mit über 50 Sorten gab es Fragen und Vergleiche zu eigenen Äpfeln im Garten und Kinder wollten auch mal probieren. Die reich bebilderten Informationen zu Streuobstwiesen an der Dreiecksäule daneben zeigten auf, welch wertvoller und artenreicher Lebensraum sich dort entwickelt. Auf der Empore konnten die Besucher erfahren, wie mit Nisthilfen für Vögel und Insekten die Artenvielfalt dort oder auch im eigenen Garten noch erhöht werden kann, und das bei gleichzeitigem Nutzen durch das gesunde ungespritzte Obst.

Ähnliches konnte man auch zum Thema Hecken in der Ausstellung  „Hecker schmecken“ in der Theorie und am Probier-Stand von Doris Fasterling mit einem Kräuterlikör oder Marmeladentest in der Praxis erfahren. Und die Kinder konnten die Artenvielfalt bei der Naturrallye erleben.

Am Angebot für das leibliche Wohl taten sich die Gäste in der Scheune und draußen in der Sonne gütlich und sprachen eifrig den Angeboten „Weck, Worscht und Labsche“, den Brezeln und vor Allem dem frischen Apfelmost zu. Der floss in Strömen, nachdem die 15 Säcke Hochstamm-Äpfel jeweils die Produktionsstufen Waschen, Musen, Keltern und Filtern unter der Regie von Klaus Hillerich und Herbert Pietsch durchlaufen hatten. Kaffee und viel selbstgebackener Kuchen rundeten den kulinarischen Nachmittag ab.

Fritz Fornoff führte ca. 30 näher Interessierte über das Scheunegelände und zeigte ihnen, wie der dort anwesende Biber das menschliche Konzept des Bächleins und der Streuobstwiese nach seinem Bedarf durch einen Stau verändert hatte und ein Stück Streuobstwiese  jetzt zum Feuchtbiotop wurde. Auch der vor ca. 8 Jahren zunächst als  Mini-Ausgabe, mit etwas Altholz  dazwischen, gestartete Auwald,  ist jetzt zu einem vielfältigen Biotop für viele Insekten, Amphibien, Eidechsen und andere Kleintiere, sowie zu einem Abenteuerplatz für Kinder geworden. Und die Teilnehmer der Naturrallye nutzten das auch weidlich zum Naturerlebnis. Auch der Blick aus dem „Weiden-Tipi“ am so genannten „Wolfgangsee“ und die dort möglichen Beobachtungen vom getarnten Platz aus, begeisterten die Rundgangsteilnehmer.

Am Schluss rief Fritz Fornoff die Gewinner der Apfelkorbschätzung zum Stand vom „Förderwerk Natur“, wobei die 3 Besten mit  86, 87 und 88 Äpfeln ganz nah am tatsächlichen Inhalt von 84 Äpfeln waren. Er zog dann eine sehr positive Bilanz des Tages: Bei ca. 800 Besuchern waren besonders viele Kinder, die auch eifrig bei der Naturrallye, von Dirk Diehl und Franzi Müller betreut, mitmachten und was lernen konnten. Sein Dank galt den vielen fleißigen Helfern, die entscheidend zum Gelingen beigetragen hatten.

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