Merkmale:
Die Pflanzen werden 20 bis 40 Zentimeter hoch. Die hellgrünen, länglichen
Blätter bilden bereits im Herbst eine Rosette und bleiben bis zum nächsten
Frühsommer grün.
Der Blütenstand ist lockerblütig und besteht aus 3 bis
10 Blüten. Die drei äußeren Blütenblätter sind rosa und oft zurückgeschlagen.
Die beiden seitlichen inneren Blütenblätter sind kurz, schmal und behaart, das
mittlere bildet eine große, aufgewölbte, dreilappige Lippe mit
zurückgeschlagenen kleinem Anhängsel, welche durch Zeichnung und Behaarung einem
Insekt ähnelt.
Während verwandte Ragwurz-Arten dadurch Insekten zur
Bestäubung anlocken, ist die Bienen-Ragwurz jedoch selbstbestäubend.
Die reifen Kapselfrüchte
setzen zahlreiche winzige Samen frei, die durch die Luft
verbreitet werden. Da der Same kein Nährgewebe hat, muss zur Keimung ein
spezifischer Mykorrhiza-Pilz im Boden vorhanden sein, der den Keimling ernährt.
Blütezeit: Mai bis Juni.
Lebensraum: Trocken- und Halbtrockenrasen, auch
lichte Wälder und Gebüschränder trocken-warmer Standorte, auf basen- bzw.
kalkreichem Boden. In Deutschland vor allem im Süden vorkommend.
Gefährdung und Schutz: Die Bienen-Ragwurz ist nur
mäßig häufig und weist einen leichten Rückgang auf. Ursachen dafür sind
intensive Beweidung, der Eintrag von Stickstoff durch die Luft, Betreten und
Befahren, Verbuschung, Aufforstung oder Zerstörung der Standorte.
Die bundesweite Rote Liste stufte die Art deshalb als stark gefährdet (2) bzw.
die Hessische Rote Liste als gefährdet (3) ein. In den letzen Jahren hat sich
die Situation zum Glück verbessert.
Wie alle heimischen Orchideen ist die Art besonders geschützt.
Text: Gabriele Kothe-Heinrich
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