Der Schwarzstorch wird derzeit mit 650–750 Brutpaaren in
Deutschland als ungefährdet angegeben. Seinen niedrigsten Bestand erreichte
er in den Jahren 1950–1960 mit nur noch 10–20 Brutpaaren in ganz
Deutschland. Diese Dezimierung ging auf die intensive Bejagung zurück.
In Hessen steht er noch auf der Roten Liste 3 (gefährdet).
Der ehemals weit verbreitete Vogel wurde ab den 1850er Jahren intensiv als
„Fischräuber“ bejagt, so dass 1909 das letzte Brutpaar geschossen wurde. Bis
1965 war der Schwarzstorch in Hessen ausgestorben. 2009 wurde der Bestand
auf 100–120 Brutpaare geschätzt.
Am Reinheimer Teich ist der Schwarzstorch seit Jahren
regelmäßiger Durchzügler in den Monaten April bis September. Meistens werden
nur Einzelvögel gesichtet, und sehr selten können auch kleine Trupps mit 3
bis 4 Vögeln nachgewiesen werden. Im Kreis Darmstadt-Dieburg gibt es trotz
mehrfacher Beobachtungen zur Brutzeit bisher keinen konkreten Brutverdacht.
Der
Schwarzstorch
hat hohe Ansprüche an sein Brutgebiet und seinen Lebensraum.
Sein Horstbaum befindet sich in alten, reich strukturierten (Laub-)Wäldern.
Da der Schwarzstorch sehr störempfindlich ist, ist das Waldgebiet meist über
100 ha groß und fern von menschlichen Siedlungen. Wichtig für seinen
Lebensraum sind auch Gewässer (Teiche und Fließgewässer) und extensiv
genutztes Grünland. Bei besonders dichter Besiedlung kann von diesen
optimalen Bedingungen auch ausnahmsweise mal abgewichen werden.
Bei uns
sind im Herbst meistens Jungvögel zu beobachten. Sie haben ein matt braunes
Gefieder mit dunklen Beinen und dunklem Schnabel. Die Altvögel haben während
der Brutzeit leuchtend rote Schnäbel und Beine (außerhalb der Brutzeit etwas
dunkler). Das schwarze Gefieder glänzt metallisch je nach Lichteinfall in
verschiedenen Farben.
Seine Nahrung erbeutet der Schwarzstorch überwiegend aus
Gewässern und in Wiesen. Hierbei bilden Fische, Amphibien, Mäuse und
Wasserwirbellose sein Nahrungsspektrum. Teilweise werden auch Wasserpflanzen
gefressen bzw. verfüttert.
Das vom
Weißstorch bekannte Schnabelklappern kommt nur bei Stress oder Erregung vor.
Ansonsten kann der Schwarzstorch eine Reihe von Kontaktrufen, sowie ein
lautes, melodisches Flöten (vor allem zur Brutzeit) von sich geben.
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