Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)

Familie Orchideen (Orchidaceae)

 

Merkmale: Die Pflanzen werden 15 bis 40 (selten bis 60) Zentimeter hoch. Ihre Blätter sind eiförmig bis lanzettlich, am breitesten unterhalb der Mitte, und meist dunkel gefleckt.

Der Blütenstand ist konisch bis zylindrisch und dichtblütig. Die purpurroten, selten hellrosa oder weißen Blüten werden durch Bienen und Hummeln bestäubt.

Die reifen Kapselfrüchte setzen tausende winziger Samen frei, die durch die Luft bis zu 10 Kilometer weit verbreitet werden können. Da der Same kein Nährgewebe hat, muss zur Keimung ein spezifischer Mykorrhiza-Pilz im Boden vorhanden sein, der den Keimling ernährt.

Die ausdauernde Pflanze überwintert als dreiteilig-handförmige Knolle im Boden.

Es handelt sich um eine sehr variable Artengruppe mit vielen regionalen Formen. Häufig entstehen Hybride mit nah verwandten Orchideen-Arten.

Blütezeit: Mai bis Juni, je nach Höhenlage.

Lebensraum: feuchte bis nasse Wiesen, Niedermoore, lichte Röhrichte, Grabenränder. In den Alpen bis etwa 2000 m Höhe.

Gefährdung und Schutz: Das Breitblättrige Knabenkraut ist nur mäßig häufig, seine Bestände gehen stark zurück. Ursachen sind die intensive Landwirtschaft (Düngung, Trockenlegung, intensive Beweidung), der Eintrag von Stickstoff durch die Luft, außerdem führt die Klimaerwärmung zum Austrocknen der Standorte.
Die bundesweite Rote Liste sowie die Hessische Rote Liste stufen die Art deshalb als gefährdet (3) ein.
Wie alle heimischen Orchideen ist die Art besonders geschützt.

 

Text: Gabriele Kothe-Heinrich

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